UML-basierte Anforderungsanalyse zur Bewertung von CMDB-Lösungen am Beispiel der EADS Deutschland GmbH

Zusammenfassung:

Die Wettbewerbsfähigkeit heutiger Konzerne kann nur gewährleistet werden, wenn die Grenzen der IT und der Unternehmensführung verschmelzen, sodass beide gegen gemeinsame betriebswirtschaftliche Metriken arbeiten müssen. Entsprechend groß ist der Bedarf einer das IT Service Management (ITSM) unterstützenden, umfassenden Informationsquelle geworden, sodass gegen die genannten Metriken, angemessen auf beispielsweise Dienstanfragen reagiert werden kann.

Um diesen Anforderungen gerecht werden zu können, wird somit oft der Ruf nach einer dem Unternehmen angepassten Configuration Managamenent Database (CMDB), informell beschrieben durch die IT Infrastructure Library Release 2 (ITIL) immer lauter. Die Idee der CMDB nach ITIL besagt dabei, dass das System die gesamte IT Infrastruktur durch dessen Informationsmodell abbilden und weiter sämtliche individuelle Geschäftsprozesse des ITSM (nach ITIL) unterstützen bzw. ermöglichen soll. Nachdem bereits viele Konzerne über CMDB-ähnliche Systeme, wie Inventarisierungsdatenbanken verfügen, stellt sich somit in Anbetracht des Wunsches nach ITIL-Konformität die Frage, welche Anforderungen diese Systeme erfüllen müssen, um auch als CMDB klassifiziert werden zu können, was zugleich die zentrale Fragestellung der vorliegenden Arbeit darstellt.

Da im Rahmen dieser Fragestellung weder im Fachbereich des ITSM, noch im Software Engineering (bzw. dem Requirements Engineering) verwertbare Richtlinien existieren, wird erstmals ein Konzept zur Erstellung eines Kriterienkatalogs einer CMDB vorgestellt, unter dessen Verwendung eine entsprechende Evaluation ermöglicht wird.

In diesem Katalog werden dabei zwei Sichten vereint. Die Mindestkriterien, beschrieben u. a. durch die ITIL und dargestellt durch ein Metamodell, bestimmen dabei die Struktur eines generischen Anforderungsdokuments bzw. Dokumentensammlung (Basiskatalogs), während eine methodische Anforderungserhebung in einer individuellen ganzheitlichen ITSM-Prozessstruktur (die zweite Sicht) diesen Katalog durch eine kategorische Dekomposition an die entsprechenden Bedürfnisse anpasst. Nur so kann der Begriff der CMDB semantisch konkretisiert werden, um auch eine Evaluation eines Systems hinsichtlich ITIL-Konformität durchführen zu können. Dazu werden nach der Erstellung des Basiskatalogs zur eigentlichen (individuellen) Anforderungserhebung Techniken und Beschreibungsmittel des Software Engineering vorgestellt, unter deren Verwendung eine methodische (modellbasierte) Prozessanalyse durchgeführt wird. Nach einer entsprechenden Klassifikation der durch die Analyse gewonnenen Anforderungen und der Definition unternehmenspolitischer Akzeptanzen (technischer Erscheinungsformen dieser Anforderungen), können diese bewerteten Anforderungen dazu verwendet werden, die besagte zweite (individuelle) Sicht zu vervollständigen. Weiter wird gezeigt, wie dieser Katalog verwendet werden kann, eine CMDB-Lösung hinsichtlich hinreichender Prozessunterstützung zu untersuchen, sowie kommerzielle Lösungen auf deren unternehmenspolitische Einsatzfähigkeit zu überprüfen.

Dabei steht die Adaptivität und Flexibilität (die Anwendbarkeit) der ganzheitlichen Methodik im Vordergrund. Dieses Qualitätsmerkmal wird durch den industriellen, sicherheitskritischen Kontext der Arbeit – gegeben durch das ITSM der EADS Deutschland GmbH (Division Defence and Security, ca. 25000 Arbeitsplätze) – unter Beweis gestellt wird.

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